Die ganze Welt des SkulpturalenDialektische Schärfe und luzide Absurdität zeichnen die
Skulpturen und Objektkonstellationen von Alicja Kwade (geb. 1979 in Katowice lebt und arbeitet
in Berlin) aus. Gewitzt kombiniert die Bildhauerin elementare Materialien alltägliche Dinge
und kulturell geprägte Produkte. Mit ihren eindrücklichen Bildern im Raum ergründet sie die
conditio humana unter dem Einfluss der Physik ebenso wie unter dem des
Spätkapitalismus.Aufgrund der konzeptuellen Konsequenz und sinnlichen Qualität ihrer Arbeit und
ihres Gespürs für Material Oberflächen und Raumbeziehungen erhielt die Künstlerin 2015 den mit
einer Einzelausstellung verbundenen hectorpreis der Kunsthalle Mannheim. Der begleitende
Katalog gewährt einen Einblick in ihr umfangreiches Werk seit 2001. Die Autoren Petra
Lange-Berndt und Dietmar Rübel spüren Alicja Kwades Fragen nach Materie Rohstoff und
Produktion im Zeitalter der Moderne nach und stellen Bezüge zur Kunst des 20. Jahrhunderts her
u.a. zur Kunst- und Design-Produktion der 1920er Jahre zur Arte Povera und zum
Post-Minimalismus.