Spätkapitalistische Ruinen Die Betrachter*innen können sich nie ganz sicher sein an welchen
Orten Andrej Pirrwitz (geb. 1963 in Dresden) seine Fotografien aufgenommen hat. Blickt der
Künstler auf die rationale Industriearchitektur der Maximalproduktion der Vergangenheit? Oder
zeigt er uns bereits die Ruinen unserer spätkapitalistischen Welt? Mittels Langzeitbelichtungen
verschwimmen in seinen Werken Zeitgeschichte und Realität. Mit malerischem Duktus - Pirrwitz
studierte selbst Malerei - verrückt er Möbel Aktenschränke und andere Überbleibsel in den
verlassenen Orten die seine Motive bilden. Dabei erzeugen seine Aufnahmen eine gespenstische
Ruhe entgegen der hektischen Gegenwart. Ob es das Ende einer gescheiterten Ordnung ist oder der
lang ersehnte Neuanfang liegt im Auge der Betrachter*innen. Mit einem Text von Christoph
Tannert.