Ungehinderte Gestaltungslust Für sein umfangreiches film- wie bildkünstlerisches uvre ist
Strawalde (Jürgen Böttcher geb. 1931 in Frankenberg lebt und arbeitet in Berlin)
international bekannt und vielfach geehrt worden. Strawalde war einer der bedeutendsten
oppositionellen Künstler in der ehemaligen DDR. Er versammelte in Dresden einen privaten Kreis
von Künstlern um sich Maler wie A.R. Penck Peter Herrmann und Peter Graf die von den
Behörden verfolgt und an der Ausstellung ihrer Arbeiten gehindert wurden. Die Ausstellung im
Kunstmuseum Reutlingen anlässlich der Verleihung des JergRatgeb-Preises durch die
HAP-Grieshaber-Stiftung lässt die Betrachter*innen in einer Auswahl von rund 80 Werken die
Essenz seiner Werke entdecken. In seinen vielfältigen Bildern spürt Strawalde den Mustern der
Wirklichkeit nach und gibt sich dem Zauber hin der selbst den kleinsten Dingen innewohnt. Die
Bewegung seiner aus Tusche gewachsenen Fantasiewesen der Tanz der Linie auf dem Papier lässt
Form und Zufall zu kohärenten Kompositionen verschmelzen. Sein ganzes Leben lang hat Strawalde
mit der Kunst gespielt. In seinen bekannten Übermalungen von Kunstpostkarten lotet er die
Grenzen des Legitimen aus wenn es um den Umgang mit Alten und Neuen Meistern geht. Der Katalog
zur Ausstellung erscheint mit Textbeiträgen von Carolin Quermann Benjamin Rux Ina Dinter und
Anna Nerobova. Unbridled Creative Energy Strawalde (Jürgen Böttcher b. Frankenberg 1931
lives and works in Berlin) has won international acclaim and numerous awards for his extensive
work in film as well as visual art. Strawalde was one of the most prominent oppositional
artists in the former East Germany. Living in Dresden he was the central figure of a private
circle of artists including painters like AR Penck Peter Herrmann and Peter Graf who were
harassed by the authorities and prevented from exhibiting their work. Mounted on occasion of
his receipt of the HAP Grieshaber Foundation's Jerg Ratgeb Prize the exhibition at the
Kunstmuseum Reutlingen gathers around eighty works inviting the visitor to discover the
essence of Strawalde's visual art. His multifaceted pictures tease out the patterns in reality
and savor the magic that dwells in even the smallest things. Animating the fantastic creatures
that have sprung from his inkwell the dance of the line on paper melds form and fortuity in
cohesive compositions. Strawalde's approach to art has always been playful. His well-known
overpaintings of art postcards test the limits of decorum in the engagement with masters old
and new. The catalogue accompanying the exhibition includes writings by Carolin Quermann
Benjamin Rux Ina Dinter and Anna Nerobova.