Arme Menschen leben in einer mehrfach prekären Situation: Sie verfügen über wenig Einkommen und
kaum Vermögen ohne Zugang zu konventionellen Finanzdienstleistungen. Investitionen in
einkommensverbessernde Maßnahmen sind ihnen meist nicht möglich. Die Inanspruchnahme eines
Mikrokredits kann einen Ausweg aus absoluter Armut darstellen was aber passiert wenn ein
Schadensereignis die Investition scheitern lässt? Ohne geeignetes Risikomanagement besteht
sogar die Möglichkeit einer Verschlechterung der Finanzsituation des Haushalts aufgrund der
Investition da er nun verschuldet ist. Arme Menschen ohne Risikotransfermöglichkeit sind in
der Armutsfalle gefangen. Versicherungen sollen vor finanziellen Folgen von Schadensereignissen
schützen allerdings haben arme Menschen kaum Zugang zu dieser Form des Risikomanagements.
Würde aber eine Versicherung vor finanziellen Schadensfolgen schützen könnte ein Beitrag
geleistet werden verbesserte Einkommenszustände abzusichern und den Teufelskreis der Armut zu
durchbrechen. Absicht der vorliegenden Studie ist die Suche nach einem Ansatz für eine
ökonomische Lösung die einen nachhaltigen Ausweg aus der Armutsfalle ermöglicht. Diese
Nachhaltigkeit ist erreichbar wenn von Armut Betroffene die Möglichkeit erhalten
wirtschaftlich selbstständig zu sein und Zugang zu einem Finanzsystem erhalten welches den
Regeln eines Marktes folgt. Mikrobanken haben offensichtlich Bedingungen identifiziert Armen
marktkonforme Auswege aus der Armutsfalle zu eröffnen weil sie ihre Produkte an den Markt
angepasst haben und nicht umgekehrt. Daraus ergibt sich bezogen auf das Risikomanagement im
Mikrofinanzwesen die hier betrachtete Frage was Versicherer von Mikrobanken lernen können.