Die Grundsteuer in Deutschland weist in ihrer Ausgestaltung fundamentale Mängel auf und ist
ohne Zweifel dringend reformbedürftig. Die überwiegende Kritik richtet sich an die Verwendung
von vollständig veralteten Einheitswerten als Grundlage für die Bemessung der GrSt. Dies
verhindert dass die Steuer ihrem eigenen Besteuerungskonzept - dem Zugriff auf periodisch
aktualisierte sowie realitätsnah bewertete Steuerobjekte - gerecht werden kann. Die stattdessen
weit rückwärts gerichtete Besteuerungsgrundlage auf den 01.01.1964 bzw. 01.01.1935 hat sich
nicht nur von den heute realen Grundstückswerten erheblich entfernt sondern zugleich zu einer
problematischen Verschiebung der Wertrelationen zwischen den Besteuerungsobjekten geführt. Der
hohe politische Handlungsdruck auf den Steuergesetzgeber führte zu einer Vielzahl von
Reformmodellen die für die GrSt unterschiedliche Bemessungsgrundlagen vorsehen. Basierend auf
den Anforderungskriterien die an eine neu konzipierte Bemessungsgrundlage gestellt und hier
formuliert werden findet eine Vorstellung der Reformmodelle statt die zugleich kritisch
untersucht werden. Daneben wird eine Loslösung von der Verbundsteuer und damit eine Ausrichtung
der Bemessungsgrundlage ausschließlich am Bodenwert diskutiert. Welches Modell eine ökonomisch
sinnvolle Alternative zur derzeit geltenden GrSt darstellt wird in dieser Arbeit untersucht.