Das Wort Überleben hat für die Autorin eine bittere Bedeutung. Sie verbindet es mit der
Illusion einer Wirklichkeit die sich für sie als Marathonlauf in Richtung Endzeit entpuppte
und niemals endete. Mit dem Versprechen eine noch viel größere Katastrophe als die soeben
durchlebte des Zweiten Weltkrieges zu überstehen die geprägt war von Gefangenschaft Flucht
und lebensbedrohendem Hunger ließen sich die Eltern der Autorin in die Gemeinschaft der Zeugen
Jehovas locken. Diese prophezeiten einen Krieg Gottes der unmittelbar bevorstünde. Nur wer
nach ihrer Auslegung der Bibel leben wollte könne gerettet werden. Das Ergebnis der
Indoktrinierung war die absolute Selbstaufgabe und Unterwerfung durch kritiklosen Gehorsam.
Nach mehr als sechs Jahrzehnten begann für die Autorin eine mühsame Suche nach ihrer eigenen
verlorenen Identität. Sie fand sie während der spannenden Reise in die Vergangenheit ihrer
Familie und die Geschichte der Donauschwaben. In diesem Zusammenhang steht das Wort Überleben
für sie ebenso als bewundernswerter Beweis der Willensstärke mit Fleiß Besonnenheit und
Gottvertrauen um die eigene Zukunft zu kämpfen. Diese Lebenseinstellung ist für die Autorin das
Mittel gegen Resignation und die Motivation noch einmal einen ganz neuen Lebensabschnitt zu
wagen.