Zwei Herrscherdynastien haben den Verlauf der Geschichte Georgiens entscheidend mitgeprägt. Die
erste ist die der Parnawasiden die vom 4. Jh. v. Chr. bis in das 8. nachchristliche
Jahrhundert herrschte die andere die Dynastie der aus der Südwestprovinz Speri stammenden
Bagratiden die vom 10. bis zum 19. Jahrhundert regierten. Die Bedeutung der Parnawasiden die
sich bis ins 6. Jahrhundert als Könige bezeichneten erwächst allein schon aus der langen Zeit
in der sie die Macht ausübten. Obwohl die Parnawasiden keine eigentliche Dynastie im
durchgängig ununterbrochenen Sinne waren haben sie sich doch selbst stets als solche
betrachtet - sie fühlten sich in der Abfolge von Parnawas und wurden auch vom Ausland so
wahrgenommen. Die Vertreter der Parnawasiden (Parnawasianni) waren nicht nur in den
Nachbarstaaten Armenien und Albanien hochgeachtet sondern in ganz Vorderasien und Rom in
Persien bei den Parthern und im Seleukidenreich. Dieser Band beleuchtet die wirtschaftlichen
und kulturellen Hintergründe der Zeit der Parnawasiden in Georgien und berichtet von wichtigen
Ereignissen der Region unter ihrer Herrschaft im Einflußbereich benachbarter Gebiete wie
Persien und der Kulturen anderer Großreiche der Antike.