Jahrbuch der Wittheit zu Bremen 2021 - 2022: Mit Beiträgen von Hans Kloft Hermann Kuhn
Christoph Schulte Franklin Kopitzsch Andreas Lennert und Susanne Kiel Jüdisches Leben in
Deutschland gibt es schon sehr lange. Ein Erlass des ersten christlichen Kaisers Konstantin für
das römische Köln sieht die Zulassung von Juden für städtische Ämter vor. Die Aktion 1700 Jahre
jüdisches Leben in Deutschland im Jahre 2021 war geleitet von der Intention eine Art
Bestandsaufnahme zu versuchen. Sie sollte die Lebensverhältnisse vor allem aber die
Bedrängnisse der jüdischen Bevölkerung in der Vergangenheit thematisieren. Sie sollte darüber
hinaus von der Gegenwart ausgehend Chancen für die Zukunft aufzeigen. Das ambitionierte Projekt
verstand sich auch als Anfrage an die gesamte bundesrepublikanische Zivilgesellschaft vor Ort.
Ihr ist die Bremer Wissenschaftliche Gesellschaft die Wittheit in ihren Vorträgen
nachgekommen die nun in gedruckter Form vorliegen. Die Beiträge reichen von der Entstehung des
Anti- semitismus in der Antike bis zur Aneignung des Eigentums jüdischer Auswanderer in der
Zeit des Nationalsozialismus. Sie erscheinen unter bedrohlichen Zeitumständen die ein
gedeihliches Zusammenleben der Menschen nicht nur in Deutschland schwieriger machen. Von Juden
lernen lautet eine neue Veröffentlichung (Mirna Funk) die Mut machen will. Möglichkeiten der
Einsicht und des Lernens bieten bei gutem Willen die furchtbaren Fehler und Irrwege in der
vergangenen Deutsch-Jüdischen Geschichte. Historisches Verständnis eröffnet die Chance einer
deutsch-jüdischen Symbiose deren konkrete Ausgestaltung immer wieder neu zur Debatte steht.