Im Frühjahr 1944 wurde der beschauliche Ort Seckach im Bauland Zeugnis eines gewaltigen
Bauprogramms zur Untertageverlagerung der Firma Fichtel & Sachs aus Schweinfurt. Seckach war
nicht der einzige Ort in Deutschland in dem ein solches Verlagerungsprogramm stattfand. Ein
ähnliches Projekt wurde zum Beispiel in Obrigheim nur rund 20 km von der Baulandgemeinde
entfernt unter dem Tarnnamen Goldfisch in die Tat umgesetzt. Noch zu Friedenszeiten bereitete
sich die Führung des Deutschen Reiches auf den baulichen Schutz von Industrieanlagen vor.
Während des Zweiten Weltkrieges wurden diese Pläne dann umgesetzt. So entstanden zahlreiche
Untertageverlagerungen von Industriebetrieben.Aus diesem Grund wurden auch Teile der Produktion
von Fichtel & Sachs unter dem Tarnnamen Sachsen nach Seckach in die Stollen des Gipswerks
Seidenstricker verlagert. Der Tarnname Sachsen spielte dabei auf den Namen des verlagerten
Unternehmens Fichtel & Sachs an. Eine wissenschaftliche Aufarbeitung hat bisher nicht
stattgefunden. Auch die Quellenlage ist äußerst spärlich. Die vorliegende Publikation im Rahmen
der Beiträge zur Geschichte des Neckar-Odenwald-Kreises versteht sich daher als Beitrag zur
Grundlagenforschung zu diesem Thema.