Erstmals beschäftigt sich eine Publikation mit dem Nationalsozialismus in Walldorf vom Aufstieg
der NSDAP bis zum Pogrom 1938. Neben bisherigen Veröffentlichungen zur Walldorfer Geschichte
und Archivbeständen - unter anderem den Spruchkammer- Wiedergutmachungs- und Prozessakten des
Generallandesarchivs - hat der Autor dazu zahlreiche bislang unbekannte Quellen ausgewertet.
Andy Herrmann ist es gelungen den Weg der Nationalsozialisten zur Macht in der nordbadischen
Kleinstadt nachzuzeichnen. Nach der Machtübernahme werden die Aspekte der "Gleichschaltung"
ebenso herausgearbeitet wie die Schikanen gegen die jüdische Bevölkerung und das harte Vorgehen
der Nationalsozialisten gegen politische Gegner - hier traf das vor allem die Kommunisten.
Nicht zuletzt geht es um den Widerstand gegen den NS-Faschismus den es auch in Walldorf gab.
Insgesamt wird ein plastisches Bild der Geschehnisse jener Zeit wie auch der Täter und der
Opfer vermittelt das - nach den fort gesetzten Ungerechtigkeiten nach dem Ende des Zweiten
Weltkriegs - eine späte Klarstellung der damaligen Verhältnisse vor Ort bietet. Der von der
Vereinigung Walldorfer Heimatfreunde e. V. 1965 herausgegebene reich bebilderte Band verbindet
dabei weitreichende historische Ereignisse mit der lokalen Ebene denn nirgendwo wird
Geschichte lebendiger als vor der eigenen Haustür.