Mitten im Dreißigjährigen Krieg verließ der junge Georg Ringwald seine von Elend und Zerstörung
gezeichnete Heimat im hinteren Elztal und versuchte sich im benachbarten Freiamt eine neue
Existenz aufzubauen. Wie es die Familie vom Bauernstand über viele Generationen in die Welt der
tonangebenden städtischen Honoratioren schaffte und eine der größten Tabakfabriken im
deutschsprachigen Raum aufbauen konnte ist eine spannende Geschichte die sich in der Region
und der Stadt Emmendingen abspielte. Wichtige historische Ereignisse wie die 1848 49-Revolution
in Baden oder die Anpassung des Bürgertums an den wilhelminischen Ständestaat werden in der
Familiengeschichte sichtbar. Der Fabrikantenfamilie Ringwald wird ein Vertreter der Ortenauer
Adelsfamilie Roeder von Diersburg gegenübergestellt um die Lebensentwürfe der städtischen
bürgerlichen und der staatlichen ständischen Eliten im Großherzogtum Baden zu vergleichen. Die
bürgerliche Aufstiegsgeschichte in die Welt der Honoratioren und die Lebenswelt des Adels mit
ihren Privilegien spiegeln die Wirtschafts- und Gesellschaftsgeschichte der Markgrafschaft und
des Großherzogtums Baden wider. Diese Eliten zementierten eine gespaltene Gesellschaft in der
sie den überwiegenden Teil der Bevölkerung von gesellschaftlicher und politischer Teilhabe
ausschlossen bis die überholte alte Ordnung im Ersten Weltkrieg zusammenbrach.