An einem stillen Sonntagmorgen im September kehren Lukas »Luke« Morgen und seine große Liebe
Alba Jordan zurück in ihr Heimatdorf das sie Jahre zuvor Hals über Kopf verlassen mussten. Der
Plan: mit dem Geld aus dem Verkauf des Morgen'schen Anwesens ein neues Leben zu beginnen.
Niemand im Dorf weiß vom Aufenthalt des Paares in dem bereits leergeräumten verlassenen Haus
der nicht länger als ein zwei Stunden dauern soll. Manhorn ein 200-Seelen-Nest im Osten der
Lüneburger Heide besteht im Kern aus fünf Familien die einander in inniger jahrzehntelanger
Abneigung verbunden sind. Ein nahezu mythischer Ort in dem deutsche Vergangenheit und
Sensibilitäten über Jahre und Jahrzehnte unter dem Deckel gehalten wurden und in dem Geografie
Geschichte und Geschichten miteinander verschmelzen. Spätestens mit dem Eintreffen des
undurchsichtigen süddeutschen Großindustriellen Waldeck ist diese Welt im Untergang begriffen.
Doch bleibt die Sehnsucht nach einer vermeintlich besseren Welt und der Wandel hält auf
unterschwellige Weise Einzug. Changierend zwischen Handlung Rückblenden den anrührenden
Erzählungen des im Sterben liegenden Verwalters Homann elegisch eingefärbten
Landschaftsaufnahmen sowie Porträts einzelner Dorfbewohner entwickelt die Geschichte einen
unaufhaltsamen Sog der von Lukas Morgens klarer verknappter und dennoch poetisch dichter
Sprache diktiert wird. In atemloser Spannung begleiten wir Luke und Alba auf ihrem Weg durch
ihre Woche in Manhorn die zunehmend explosive Züge annimmt je mehr sie sich in die Tiefen der
Psyche ihres Heimatdorfes hineinbewegen. Wie im Brennglas bündelt der Roman Befindlichkeiten
und hilft im übersichtlichen Kleinen das Große zu verstehen. Das Dorf Manhorn so wird
deutlich könnte bei allem Lokalkolorit überall sein.