Fünfundreißig Jahre später begibt sich Hans auf eine Reise an die Orte seiner Jugend und seiner
Erinnerungen. Im Berlin der Kriegsjahre begegnet er dem Mädchen Maria deren unangepasstes
Verhalten ihn verstört und fasziniert. Während der Krieg näher rückt Familien zerstört und
Bomben auf die Stadt fallen entwickelt sich eine erste große Liebe zwischen den beiden die
immer wieder von den Ereignissen aber auch von einem denunziatorischen Mitschüler bedroht
wird. Im Luftschutzkeller des Hauses in dem sie während der Bombardements Schutz suchen
begegnen sie der blinden Ilse die mit ihrer Schwester im gleichen Haus wohnt. Ilse bittet
Maria ihr die Briefe ihres Mannes Toni vorzulesen die er von der Front schreibt auch sie
Dokumente einer Liebe die sich gegen den Wahnsinn entfesselter Unmenschlichkeit zu behaupten
versucht. Maria die über ein großes Einfühlungsvermögen und eine schöne Stimme verfügt wird
auch von anderen Familien eingeladen ihnen die Frontbriefe von Angehörigen vorzulesen. Als die
Luftangriffe auf die Stadt immer heftiger werden und die Briefe von Toni immer skeptischer und
kriegsmüder beginnt Maria eigene Briefe von Toni zu erfinden bis die Grenzen des
Geschriebenen und des Sagbaren verschwimmen und die Lügen in eine Katastrophe führen welche
das Leben des Erzählers für immer prägen wird.Briefe von Toni erzählt eine intime Geschichte
über die Schrecken des Krieges die Last von Schuld und die Strahlkraft einer Liebe welche
alle Entbehrungen vergessen lässt.