Andrej Anpilow zu Hause in Moskau und Wien schreibt seit über vierzig Jahren Gedichte - und
er schreibt zauberhafte Prosa. In Hintergrund versammelt er literarische Miniaturen scheinbar
unzusammenhängend aufeinanderfolgende Erinnerungssplitter Kindheits- und Jugenderinnerungen
Reiseimpressionen Traumnotate Reflexionen über Malerei und Maler Dichtung und Dichter.
Hintergrund meint aber auch und vor allem den biografischen Hintergrund Vita und Werk des
Dichters. Jede der Prosaminiaturen bezeugt dass es ein Dichter ist der hier spricht einer
dessen Welt von Worten Klängen und Bildern strukturiert wird.Der Text ist Anfang der
2000er-Jahre geschrieben gut anderthalb Jahrzehnte nachdem der Eiserne Vorhang gefallen war
nachdem sich die Grenzen geöffnet hatten als die große Welt erfahren mit eigenen Augen
gesehen werden konnte. Und es ist umgekehrt eine Art Selbstvergewisserung das Erkennen des
Eigenen des russischen »Hintergrunds« aus der Perspektive der »neuen« Welt gewissermaßen mit
den Augen eines Ausländers eines »Fremden«.Dieses Tagebuch ist ein hinreißendes Beispiel für
Flaneur-Literatur es steht in der Tradition von ähnlichen Werken etwa von Wassili Rosanow
(Abgefallene Blätter) oder Juri Olescha (Kein Tag ohne Zeile) der deutsche Leser mag sich an
Walter Benjamins Einbahnstraße erinnert fühlen.