'Warum schreibe ich dieses Buch?' fragt sich der Autor Achim Konejung. 'Weil ich auf den
Schlachtfeldern Europas als Kind aufgewachsen bin - in Belgien weil ich mich damit
auseinandersetzen musste - in Frankreich in England - und mich die Faszination an diesen
unheimlichen Orten des Todes nicht losgelassen hat.' Später arbeitete Konejung als
Battlefield-Guide bis er irgendwann von der Gewalttätigkeit des Themas so überfordert war
dass er die Arbeit niederlegen musste. Jetzt nach und mit den neuerlichen Kriegen in Europa
nimmt er das Thema nochmals in die Hand und setzt sich mit den Orten der Vergangenheit
auseinander: Was können uns Schlachtfelder sagen? Haben wir wirklich verstanden was die
Warnung der Vergangenheit bedeutet? Sind wir bereit zu lernen? Oder sind die touristisch in
Wert gesetzten Schlachtfelder von Waterloo des Ersten und Zweiten Weltkriegs einfach nur
dunkle Vergnügungsparks geworden? Achim Konejung nimmt die Leser mit auf eine Reise zu den
Orten die Europas Geschichte des Schreckens geprägt haben. Er führt uns an die Schauplätze von
Waterloo Verdun und entlang des Westwalls wo Schlachten und Kriege unauslöschliche Spuren in
der Landschaft und in den Seelen der Menschen hinterlassen haben. Doch seine Erzählung geht
über die bloße Dokumentation hinaus. Konejung lässt uns nicht nur die Orte sehen sondern auch
die Menschen spüren die hier einst gekämpft und gelitten haben. Mit seiner persönlichen
Perspektive verwebt er Geschichte und Gegenwart und stellt immer wieder die Frage: Was bleibt
von der Gewalt wenn der Rauch der Schlacht sich verzogen hat? Während Konejung die
Schlachtfelder erkundet eröffnet sich dem Leser ein vielschichtiges Bild: einerseits der
historische Kontext andererseits die Erinnerungen und Geschichten derjenigen die mit den
Nachwehen des Krieges aufgewachsen sind. Doch wo liegt die Grenze zwischen ehrlichem Gedenken
und dem makabren Schaulustigen-Tourismus? Diesen Fragen geht der Autor nach indem er den Leser
einlädt die Tragik dieser Orte nicht nur mit den Augen zu sehen sondern auch mit dem Herzen
zu fühlen. Die Erzählungen aus Konejungs eigener Kindheit geprägt von der Allgegenwart des
Krieges verleihen dem Buch eine einzigartige Tiefe. Der Blick aus dem Kinderzimmer auf die
Ruinen die schweigenden Gespräche der Erwachsenen über die unaussprechlichen Traumata all
dies durchdringt seine Erlebnisse als 'Battlefield-Guide'. Seine Reisen werden zu einer Suche
nach Antworten - auf die Fragen die uns auch heute noch beschäftigen: Wie verhindern wir dass
sich die Schrecken der Vergangenheit wiederholen? Und welchen Platz haben die Erinnerungen an
diese Gewalt in der modernen Welt? Am Ende stellt sich die Frage ob die Menschen wirklich
bereit sind aus der Vergangenheit zu lernen. Oder sind diese historischen Orte nur noch leere
Kulissen die für den Tourismus aufbereitet wurden ohne den Schrecken zu reflektieren den sie
einst verkörperten? Konejung führt uns an den Rand der Antworten indem er nicht nur die Orte
beschreibt sondern auch ihre emotionale und moralische Bedeutung hinterfragt.