Frankfurt ohne seine etwa 300 Wasserhäuschen wäre wie München ohne Englischen Garten oder
Hamburg ohne Hafen. Die Frankfurter Trinkhalle ist ein soziales Mikrofeld ein klassenloser
Diskursraum eine Geselligkeitsarena eine Nachrichtenbörse sie ist ein Refugium für
Stehbiertrinker für Ansprachebedürftige für Menschen am sogenannten gesellschaftlichen Rand
und für viele mehr. Sie ist vermutlich der letzte Ort der Großstadt an dem sich jeder mit
jedem trifft und an dem die irresten Geschichten passieren. Samy dessen Eltern in den 1970er
Jahren aus Jugoslawien nach Frankfurt kamen ist der Pächter eines Wasserhäuschens in der
Frankenallee im Frankfurter Gallusviertel. Mit ihm führte Jürgen Roth ein langes Gespräch über
die Ästhetik Ökonomie und Soziologie der Trinkhalle - und über unglaubliche saukomische und
tieftraurige Geschichten rund um diesen einzigartigen städtischen Ort. In einem eigens für
diesen Band geschriebenen Nachwort erinnert sich Eckhard Henscheid an turbulente und groteske
Erlebnisse an Frankfurter Wasserhäuschen.