Viele Menschen sind auf der Suche nach noch unentdeckter oder entdeckter aber unerschlossener
Kultur. Sie reisen in der Regel in andere Länder um das Erwünschte zu finden. Allerdings
entpuppen sich dann die Reiseziele als bereits entdeckte und für Touristen längst erschlossene
Kulturstätten letztendlich auch durch entsprechende Literatur bekannt und gar nicht noch neu
zu entdecken. Hier auf dem israelitischen Friedhof in Dessau an der Straße Am Leipziger Tor
bietet sich eine Welt sichtbar entdeckter Grabmale. Aber nur wenige wissen was darauf steht
und an wen sie erinnern sollen. Wer macht sich schon die Mühe die hebräische Schrift und
Sprache zu erlernen und danach die Inschriften zu entziffern? Und wer steht bereit die
Inschriften zu erklären? Ich habe den Titel 'hagalim l' nachama - Steinmale die trösten'
gewählt weil der Inhalt vieler Inschriften den Hinterbliebenen und nicht nur denen Trost
spenden soll. Schon die Bezeichnung für einen Friedhof: 'Haus der Ewigkeit' ist eine
Glaubensaussage.