Die Generalstaatsanwaltschaft beim Kammergericht Berlin (West) ermittelte ab 1963 systematisch
gegen ehemalige Angehörige des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA). Einen Teil des Verfahrens
bildete der Bovensiepen-Prozess gegen den ehemaligen Chef der Berliner Gestapo und einige
seiner früheren Mitarbeiter. Die Autoren des Bandes geben einen Überblick über die justizielle
Ahndung von Verbrechen des RSHA nach 1945 zeichnen den Verlauf des Bovensiepen-Verfahrens nach
und analysieren warum das Verfahren scheiterte. Sie gehen auch der Frage nach warum die
Öffentlichkeit gerade vom Bovensiepen-Prozess kaum Notiz nahm. Aus Zeugenaussagen jüdischer
Überlebender ergeben sich zudem detaillierte Einblicke in das Wissen vom Holocaust.