Paul Levi (1883-1930) zählt zu den interessantesten Persönlichkeiten der politischen Linken in
der Weimarer Republik. Als Rechtsanwalt wurde er zum engen Vertrauten Rosa Luxemburgs und
übernahm nach ihrem Tod für kurze Zeit den Vorsitz der gemeinsam gegründeten Kommunistischen
Partei. Nach seinem Ausschluss aus der KPD und der Rückkehr zur Sozialdemokratie wurde er als
Reichstagsabgeordneter und Herausgeber der Zeitschrift Sozialistische Politik und Wirtschaft zu
einem der maßgeblichen Akteure auf deren linkem Flügel. Öffentlich trat er u.a. als Kritiker
der alten reaktionären Eliten und einer gegen die Gefahr von rechts untätigen Justiz auf. Levi
war überzeugt davon dass Demokratie auf Dauer nur durch Überwindung der kapitalistischen
Wirtschaftsordnung möglich sein würde.