Die Beziehung aschkenasischer Juden zum Orient ist spannungsgeladen. Spätestens ab der zweiten
Hälfte des 19. Jahrhunderts bedeutete Orient ein fremdkulturelles Konzept gegen das man sich
abgrenzen wollte. Man versuchte der zunehmenden Ausgrenzung mittels jenes Orientalismus der
oft den europäischen Osten einschloss entgegenzutreten. Die Reaktionen reichten von der
Besiedelung der neuen alten Heimat über die Vermittlung zwischen Ost und West bis hin zum
Aufgehen in der Welt des Islam. Mit der Gründung des Staates Israel im Jahr 1948 änderte sich
die Grundlage dieses Verhältnisses zwischen Orient und Okzident in dem Juden bis heute eine
Sonderstellung einnehmen. Der Band beleuchtet dieses Verhältnis anhand ausgesuchter
Einzelbiographien.