Die 1892 eröffnete Zwangsarbeitsanstalt zu St. Georg war ein Ort der Verwahrung Ausgrenzung
und Disziplinierung gesellschaftlicher Außenseiter. Während des Nationalsozialismus wurden
mindestens 76 Insassen Opfer der Euthanasie. Außerdem wurde ein Sammellager zur Deportation von
Juden Sinti und Roma eingerichtet und die Arbeitsanstalt diente als Drehscheibe ziviler
Zwangsarbeit in Leipzig. In der DDR wurde die bauliche Infrastruktur weitergenutzt: Hier befand
sich eine Außenstelle der Psychiatrie und eine geschlossene Venerologische Station. Der Band
versammelt Beiträge die Schlaglichter auf die Geschichte des Ortes werfen nach Mustern und
Brüchen des Umgangs mit Randgruppen fragen und erinnerungskulturelle Perspektiven formulieren.
Mit Beiträgen von: Steffi Brüning Ann Katrin Düben Elisabeth Elling-Ruhwinkel Hedi Haase Rosi
Haase Dietfrid Krause-Vilmar Thomas R. Müller Alexander Rode Hannes Schneider Maximilian
Schochow Gjulner Sejdi Petra Sejdi Thomas Seyde Jana Sitz Josephine Ulbricht