Als 1868 der Hauptcollecteur Gabriel Wallerstein auf dem Neuen Israelitischen Friedhof beerdigt
wurde hatten die Dresdner Juden zum ersten Mal wirklich einen Guten Ort für ihre Toten
gefunden. Ihre rechtliche Gleichstellung und verbesserte wirtschaftliche Situation führten zu
einem raschen Wachstum der Gemeinde. Davon zeugt auch der größte jüdische Begräbnisplatz in
Sachsen. Der renommierte Dresdner Architekt Ernst Giese hatte dafür eine harmonische
Gesamtanlage entworfen zu der eine moderne Feierhalle gehörte.Mit dem Machtantritt der
Nationalsozialisten änderte sich die Situation für die Juden dramatisch. Der Dresdner Friedhof
wurde zu einem wichtigen Rückzugsort. Victor Klemperer der in den 1940er Jahren oft den
Friedhof aufsuchte bezeichnete ihn als eine wichtige Nachrichtenzentrale: dort weiß man alles
immer alles und zuerst und auf rätselhafte Weise. Heute sieht man dem Friedhof erst auf dem
zweiten Blick an wie schwer er durch die Bombenangriffe im Februar 1945 beschädigt worden ist.
Das Buch erzählt von der wechselvollen Geschichte dieses Ortes und stellt neue
Forschungserkenntnisse vor. Dazu gehört auch die Erfassung des petrographischen Bestandes und
der umfangreichen Flora.Fast 40 ausgewählte Biogramme geben ein bewegendes Zeugnis von der
Vielfalt des Lebens innerhalb einer mittelgroßen jüdischen Gemeinde.Mit Beiträgen von Alexander
Atanassow Michael Düsing Holger Frerichs Susanne Grimaldi Nora Goldenbogen Caris-Petra Heidel
Steffen Heidrich Ulrich Hübner Nadine Janetschke Martin Kaden Thomas Kollatz Margaret Krell
Jan-Michael Lange Herbert Lappe Heike Liebsch Anette Loesch Eva Rietze Daniel Ristau Birgit
Sack Hildegart Stellmacher Irina Suttner Gunda Ulbricht Projektgruppe Shalom