Lucy Borchardt (1877-1969) tritt 1915 als ihr Mann Richard Borchardt zur Kaiserlichen Marine
einberufen wird in die Geschäftsführung der Fairplay Dampfschiffs-Reederei in Hamburg ein und
bleibt auch nach Kriegsende als Prokuristin im Unternehmen tätig. Nach dem Tod ihres Mannes
1930 leitet sie erfolgreich als alleinige Eigentümerin und gleichzeitig Geschäftsführerin die
Reederei entwickelt in der NS-Zeit die Idee einer Seefahrts-Hachschara und rettet damit nach
eigenen Angaben 150 jüdische Jugendliche. Unter massivem Druck des NS-Regimes handelt sie 1938
einen einzigartigen Deal aus: die Umwandlung der Fairplay-Reederei in eine arisierte Stiftung
privaten Rechts und die lastenfreie Überführung von drei Schiffen nach London als ihrem
Zufluchtsort. Nach Hamburg wird die auch in London erfolgreich tätige Reederin zeit ihres
Lebens nicht mehr zurückkehren.