Benno Neuburger geboren 1871 wird am 20. Juli 1942 durch den berüchtigten "Volksgerichtshof"
wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" zum Tode verurteilt. Der Münchner Jude hatte ausgesprochen
wovon die allermeisten Deutschen nichts wissen wollten: Er protestierte auf anonymen Postkarten
gegen Hitler und die Verbrechen des NS-Regimes. Die Postkarten sind seltene Zeugnisse des
jüdischen Widerstands und Beweismittel gegen den Versuch den Holocaust und dessen Wahrnehmung
durch die Bevölkerung zu leugnen. Auf seiner neunten Karte vom 23. Januar 1942 schreibt er in
beklemmender Klarheit: "Mörder von 5 000 000". Vor der Geheimen Staatspolizei und der Justiz
bekennt er sich mutig zu seinem Handeln. Dafür wird er am 18. September 1942 im Strafgefängnis
Berlin-Plötzensee hingerichtet. Das Schicksal von Benno Neuburger geriet nach der Befreiung in
Vergessenheit und auch seine Familie wusste nur sehr wenig von seinem Widerstand. Gemeinsam mit
Bruce Neuburger dem Enkel von Benno Neuburger gehen die Historiker Bernward Dörner und
Maximilian Strnad den Fragen nach wer Benno Neuburger war welchen gesellschaftlichen und
familiären Hintergrund er hatte und was den Münchner Geschäftsmann dazu brachte öffentlich die
Diskriminierung und den Genozid an den Jüdinnen und Juden zu benennen. Dabei rekonstruieren sie
nicht nur die historischen Ereignisse. Sie nehmen die Leserinnen und Leser mit auf die
faszinierende Suche der Familie Neuburger nach ihren deutsch-jüdischen Wurzeln.