Eine Comic-Geschichte vom Erinnern und Kämpfen: Beim Sprayen wird die junge Punkerin Paula von
rechten Schlägern überrascht - kein Wunder immerhin hat sie sich für ihre Aktion den
stadtbekannten Nazikiez ausgesucht. Bei der anschließenden Verfolgungsjagd entkommt sie nur
knapp mit der Hilfe eines unbekannten Mopedfahrers. Der stellt sich später als Francesco vor
und scheint beeindruckt von Paulas Wagemut allein in der rechten Hochburg zu sprayen. Bald
darauf treffen sie sich bei einer Ska-Party wieder zu der sich auch Paulas verkopfter Bruder
Jonas und die Kampfsportlerin Lan Dai gesellen. Die Gruppe feiert tanzt und flirtet
ausgelassen und ist sich bei allem Spaß schnell einig: Man muss was tun gegen diese Nazis
ihnen zeigen dass die Stadt nicht ihnen gehört. Und es dauert nicht lang bis eine Reihe von
Ereignissen sie zum Handeln zwingt. Der Comic »Druckluft« erzählt eine rasante Geschichte
deren reale Bezugspunkte die Schicksale von Opfern rechter Gewalt in Dortmund bilden: Thomas
»Schmuddel« Schulz erstochen von einem rechtsextremen Schläger Mehmet Kubasik ermordet vom
NSU die Polizeibeamt:innen Thomas Goretzky Yvonne Hachtkemper und Matthias Larisch von
Woitowitz erschossen von einem Neonazi. Ihnen setzen Heiko Koch und Patrick MacAllister ein
Denkmal und verweisen eindringlich auf die Bedeutung von Erinnerungsarbeit. Zugleich richten
sie den Blick nach vorn und fragen: Wie kann sich jede:r Einzelne heute und zukünftig stark
machen gegen rechte Gewalt und nationalsozialistisches Gedankengut? Der Band liefert dafür kein
Patentrezept zeigt aber: Es gilt sich zu politisieren zu solidarisieren aktiv zu werden.