Welch tiefdunkle Abgründe muss die Seele des jähzornigen Räubers Franz Matzeder gehabt haben
dass er schier gewissenlos Menschenleben auslöschte? Oder war er selbst ein Opfer seiner Zeit?
Gewiss formten Armut und Ausgrenzung von Kindesbeinen an seinen Charakter. Nach den
Napoleonkriegen Anfang des 19. Jahrhunderts lag das Land wirtschaftlich am Boden. Hunger wurde
zur Triebfeder für kriminelle Handlungen. Viele finstere Gestalten wurden seinerzeit wegen
Straftaten aktenkundig aber der gefürchtetste unter ihnen in ganz Altbayern war Matzeder.
Neben unzähligen Raubzügen soll er neun Morde begangen haben. 1851 wurde der gemeinschädliche
Umtreiber so hieß es in einer Zeitung vor den Augen Tausender in Straubing hingerichtet.
Selbst post mortem bestach der berüchtigte Niederbayer durch seinen ungebrochenen Blick. Mit
einer detailgetreuen Nachbildung des berühmten Delinquenten lockte ein Regensburger
Geschäftsmann zahlreiche Besucher in sein Wachsfigurenkabinett. Fred Haller zeichnet ein
authentisches Bild dieser außergewöhnlichen Lebensgeschichte er zeigt den Mörder und den
Menschen Matzeder.