Jazz ist immer politisch ...Was ist übrig geblieben vom oft behaupteten politischen Impetus und
der gesellschaftlichen Relevanz im Jazz der Gegenwart? Der Blick beim 16. Darmstädter Jazzforum
im Herbst 2019 richtete sich weniger auf das Mutterland des Jazz wo lange vor
#BlackLivesMatter #Metoo und Donald Trump viele Jazzmusiker:innen politische Statements
abgaben. In Darmstadt wurde vielmehr darüber diskutiert ob Musik einerseits überhaupt
politische Aussagen treffen kann welche konkreten Beispiele sich andererseits hierzulande
dafür finden lassen dass sich aktuelle Jazzmusiker:innen mit Themen auseinandersetzen wie dem
wachsenden Populismus dem Klimawandel Krieg Hunger ungleicher Wohlstandsverteilung
Fremdenfeindlichkeit und Nationalismus. In Vorträgen und Diskussionsrunden mit Musiker:innen
Journalist:innen und Expert:innen unterschiedlicher Fachbereiche ging es dabei auch um die
grundlegende Frage inwiefern nicht vielleicht gerade durch die Tatsache dass improvisierte
Musik ein seismographisch ziemlich empfindliches Abbild der Gegenwart ist dieser Musik auch
2020 and beyond ein besonders wichtiger Platz im Kanon der aktuellen Musik gebührt.