Die fruchtbare Zeit der Neuen Musik nach dem Zweiten Weltkrieg ist zugleich die Blütezeit der
deutschen Rundfunkanstalten. Zu den bedeutenden Persönlichkeiten dieser Ära zählt der
Musikpublizist Rundfunkredakteur Musikabteilungsleiter und Verlagsverantwortliche Otto Tomek
(1928-2013). Als erster Redakteur für neue Musik war er beim WDR für die Musik der Zeit
verantwortlich als Hauptabteilungsleiter Musik beim SWF für die Donaueschinger Musiktage und
das Experimentalstudio der Heinrich-Strobel-Stiftung und als Musikchef des SDR für die
Schwetzinger Festspiele und das Radio-Sinfonieorchester Stuttgart.Hans-Peter Jahn zeichnet ein
Portrait von Otto Tomek als Förderer Freund und Berater unzähliger namhafter Komponisten wie
zum Beispiel Karlheinz Stockhausen Luigi Nono Pierre Boulez Bernd Alois Zimmermann Mauricio
Kagel György Ligeti Wolfgang Rihm anhand vieler bisher unveröffentlichter Dokumente und
Briefwechsel. Am Beispiel von Otto Tomeks Wirken beim WDR SWF und SDR gibt das Buch tiefe
Einblicke in die spezifischen Ausprägungen und inneren Strukturen der drei Rundfunkanstalten
in Macht und Ohnmacht eines Rundfunkmannes wie Otto Tomek es war.Dabei entstehen neue
Perspektiven auf die jüngere Musikgeschichte von der Nachkriegszeit bis in die neunziger Jahre
des vergangenen Jahrhunderts und es wird deutlich welche exklusive und prägende Rolle die
Rundfunkanstalten mit ihren paradiesischen Anziehungs- und Abstoßungskräften mit ihren
Förderungsaktivitäten aber auch mit ihren spezifischen Bewertungs- und Ausscheidungskriterien
dabei gespielt haben.