sinusoidal run rhythm entsteht durch die Addition phasengleicher Cosinusfunktionen in
ganzzahligen Verhältnissen. Sie sind in ihren Maxima gegenüber entsprechenden notierten
Rhythmen zeitlich und dynamisch verschoben und weisen eine Körperlichkeit auf die in diskret
gesteuerten Rhythmen nicht vorhanden ist. sinusoidal run rhythm definiert Rhythmus also als
Welle und hebt sich so deutlich von der herkömmlichen Rhythmustheorie einer europäischen
Musiktradition ab. Es eröffnet sich eine unerschöpfliche Vielfalt an betörend körperlicher
Musik. Der Band bildet diese ästhetische Diversität in zahlreichen Illustrationen der
sinusoidal run rhythm ab. Er bietet zum einen die Möglichkeit in die Ausformungen eines
erweiterten Rhythmusbegriffs einzutauchen und sich in die Schönheit einzelner Exemplare zu
verlieren - dem Vorbild von Büchern zur Bestimmung von Käfern oder Schmetterlingen folgend.
Andererseits regt die Theorie dazu an die Grenzen zwischen Vorstellung und Aufführung
Partitur und Interpretation Mensch und Maschine zu aufzuweichen und nach Anwendungen im
Musikmachen in der Musikanalyse der Psychoakustik oder der Philosophie zu suchen.