Stefan Litwin ist Pianist Komponist und Lehrer. In seinen Tätigkeiten treffen Praxis und
Reflexion Machen und Nachdenken zusammen. Er kommt von der (zweiten) Wiener Schule bevorzugt
mithin Musik bei der nach Adorno die Gemütlichkeit aufhört und die nach Schönberg 'nicht
schmücken sondern wahr sein' will die Widerstand leistet und die man sich - als Spieler und
Hörer - erobern muss. Er befragt sie nach ihrem Sinn und ihren Hintergründen und stellt die
Antworten gerne in Lecture-Recitals oder Essays vor die Werken von Beethoven Schubert
Schumann Schönberg Eisler oder den amerikanischen Mavericks Ives Cage und Rzewski
überraschende Einsichten abgewinnen. Litwin ist Sohn jüdischer Eltern die mit Glück und Mut
Hitlers Schergen entkamen. Seine komplizierte transatlantische Familiengeschichte und das
Nachdenken über die Ursachen von Faschismus Intoleranz und Gewalt haben ihn politisiert und
Einfluss auf sein Repertoire und die Themen seiner kompositorischen Arbeiten genommen. Er hat
sich mit einigen der hellsten und kritischsten Köpfe aus der Musikintellektuellen-Szene
ausgetauscht und befreundet spielt komponiert und beschreibt 'engagierte' Musik und stellt
sich damit Ansichten entgegen die 'die politische Harmlosigkeit aller künstlerischen
Erzeugnisse' feststellen wollen.