Die Mutter schweigt. Der Vater meint er sei früher schon ein Sauhund gewesen und der Sohn
beschwichtigt schamlos lügend die am Heiligen Abend in der väterlichen Gaststätte anrufenden
langsam die Contenance verlierenden Ehefrauen: 'Ihr Mann hat sich eben auf den Weg gemacht!' In
seinen kurzen mal erzählten mal in rhythmische Verse gefassten Texten legt Mark Heydrich mit
viel Witz sprachlicher Finesse und schonungslosem Blick all das Absurde Schöne und manchmal
Schreckliche unseres in die Welt Geworfenseins offen. Dabei lässt sich der Slam-Poet weder
thematisch noch stilistisch in die Ecke drängen. Kaum meint man einen Schlüssel zur
Heydrich'schen Wortkunst gefunden zu haben (Liebe! Begierde! Fabulierlust!) brennt meist
schon der nächste Text jedwede Gewissheit nieder und man steht staunend und ungläubig in der
Asche und ... ist entzückt.
