Durch die Burgundische Pforte kommt jedes Jahr der Frühling zurück nach Deutschland. Doch wenn
im Rheintal schon die Hecken sprießen und die Osterglocken blühen kann man nur wenige
Kilometer Luftlinie entfernt auf den Schwarzwaldbergen noch Schwünge in den Schnee zaubern. Der
Südschwarzwald ist ein Land der Gegensätze: Unten schon Flipflops oben noch Moonboots.
Vermutlich ist Klettern dann auch nicht unbedingt das erste was einem einfällt wenn man nach
Schwarzwaldtypischen Sportarten gefragt wird - doch weit gefehlt. Trügen Freiburg und München
einen Wettstreit um die deutsche Topadresse für Alpinisten aus stünden die Bayern vermutlich
ausnahmsweise mal nicht auf Platz eins. Zwar plagt man sich von München aus über die A8 mehr
oder weniger rasch nach Österreich hinüber dafür liegt von Freiburg aus die Schweiz direkt vor
der Haustür. Und der Freiburger kann da erblasst der Münchner die ersten Kletterfelsen mit
dem öffentlichen Nahverkehr erreichen. Auch die Auswahl der Gebirgsregionen die man von
Freiburg aus in Wochenend-Schlagweite hat - Urner Alpen Wallis Chamonix - kann sich mehr als
sehen lassen. Genau für jene Urgesteinsgebiete findet man dann auch im Südschwarzwald perfekte
Trainigsbedingungen vor: Griffigen Gneis und körnigen Granit noch dazu in reicher Auswahl: die
rauen Platten des Teufelsfels der unglaublich griffige Gneis am Gfäll die abschüssigen
Leisten im Schlüchttal das sportklettermäßige Plaisirgeplänkel in Albbruck. Und vom Kandelfels
gleitet der Blick übers Rheintal bis hinüber zu den Vogesen. Der Südschwarzwald ist vielleicht
das verkannteste Klettergebiet Deutschlands.