Vom Jodelkönig zum Yodeling Kid: Jodeln hat im Alpenraum eine lange Tradition. Doch wie kam das
»unartikulierte Singen aus der Gurgel« nach Amerika und in die ganze Welt? Und wie steht es um
das Jodeln heute? Eine Spurensuche.Wer nach dem Zweiten Weltkrieg im Alpenraum aufwuchs bekam
das Jodeln noch quasi mit der Muttermilch verabreicht. Doch auch im Regenwald von Kamerun auf
dem Balkan am Polarkreis in Georgien und den USA wurde und wird es praktiziert.Das Jodeln
entsprang fast überall der gleichen Funktion: Da es lauter tönt als ein normaler Ruf wurde es
ursprünglich zur Kommunikation über größere Entfernungen in unübersichtlichem Gelände benutzt.
Jodelmania rekonstruiert anhand intensiver Archivforschungen die vielfältigen Verbreitungswege
des Jodelns und veranschaulicht mit reichem Bildmaterial die Geschichte seiner Popularisierung.
Der Autor folgt alpenländischen Folkloregruppen auf ihren Gastspielen durch Amerika und
beschreibt ihre skurrilen Bühnenshows die auf das Heimweh der Auswanderer zielten und den
Jodel-Boom der 1930er-Jahre begründeten.Seit einigen Jahren erfährt das Jodeln durch junge
Bands im Umfeld von Jazz Avantgarde und Neuer Volksmusik ein erstaunliches Revival. Jodelmania
spürt auch diesen Tendenzen nach und porträtiert experimentelle Vokalkünstler wie Erika Stucky
oder Christian Zehnder die das Jodeln als Vehikel zur Vernetzung unterschiedlicher Kulturen
einsetzen.