»Apologetik ist die Wissenschaft welche die Glaubwürdigkeit der von der katholischen Kirche
verkündeten göttlichen Offenbarung beweist. Die noch nicht Gläubigen sollen durch sie überzeugt
werden daß es vernünftig ist der Offenbarung Glauben zu schenken die bereits Gläubigen
sollen im Glauben bestärkt gegen Zweifel sichergestellt und in den Stand gesetzt werden den
Glauben gegen Angriffe zu verteidigen. Ihre Beweise schöpft die Apologetik hauptsächlich aus
der Vernunft und Geschichte.« - Diese Begriffsbestimmung der Apologetik zeigt daß sie
unverzichtbar ist. Entnommen ist sie dem von Joseph Schielle als »Grundriß« dieser Wissenschaft
konzipierten Buch. In der »Nachkonzilszeit« herrschte die Mentalität vor Apologetik sei »nicht
mehr zeitgemäß«: »Wir müssen den Standpunkt der Apologetik aufgeben« (Franz Kardinal König).
Eine derartige Position zeugt von erheblicher Realitätsferne. Der Verzicht auf Apologetik
bedeutet in Wirklichkeit einen freiwilligen Verzicht auf die argumentative Verteidigung von
Glaube und Kirche noch dazu in einem zeitgeschichtlichen Kontext in dem beide vehement - z.T.
plump z.T. subtil-manipulativ in jedem Falle aber ununterbrochen - angegriffen werden.
Insofern ist festzuhalten: Der »nachkonziliare« Verzicht auf Apologetik ist nicht nur töricht
und in höchstem Maße unverantwortlich sondern katholischerseits geradezu gleichbedeutend mit
geistigem Selbstmord. Der Glaube ist selbstverständlich nicht weniger zu verteidigen als das
leibliche Leben das aufgrund äußerer Angriffe bedroht ist. Den empirischen Beweis für die
Notwendigkeit der Apologetik liefert z.B. die derzeitige Lage der Kirche im deutschen
Sprachraum die durch Glaubensabfall auf allen Ebenen gekennzeichnet ist. Wo keine Verteidigung
des Glaubens geschieht da setzen sich Scheinargumente gegen den Glauben durch. Die Ersetzung
der Apologetik durch in pseudointellektuellen Elfenbeintürmen geführte Dialoge deren
Absurdität allenfalls durch ihre Irrelevanz für die breite Öffentlichkeit übertroffen wird
kann für die Kirche im deutschen Sprachraum -und anderswo - nur ein einziges Ergebnis zeitigen
das sich in dem bekannten Satz formulieren läßt: »Der Letzte macht das Licht aus.« - Joseph
Schielle widmet sich in seinem Buch der Aufgabenstellung der Apologetik im klassischen Sinne.
Zunächst werden die Voraussetzungen der göttlichen Offenbarung erörtert dann wird bewiesen
daß diese tatsächlich erfolgt ist schließlich wird deren unverfälschte Weitervermittlung durch
die römisch-katholische Kirche gezeigt. Schielle setzt sich dabei in populärwissenschaftlicher
Form mit Einwürfen gegen den Glauben auseinander die immer wieder vorgebracht wurden und
werden. Dem Wert seiner Argumentation tut es keinen Abbruch daß manche der Gegner die er
anspricht inzwischen weithin vergessen sind denn ihre Positionen sind gegenwärtig noch weit
verbreitet und von daher auch immer noch zu widerlegen. Die Neuveröffentlichung von Schielles
Werk liefert einen Beitrag dazu den deutschen Büchermarkt nicht kampflos gehässiger Hetze
gegen Glaube und Kirche zu überlassen sondern in die Offensive zu gehen: »Ich weiß wem ich
geglaubt habe.« (2 Tim. 1 12) Die vorliegende Neuauflage beruht auf der mit kirchlicher
Druckerlaubnis zuletzt 1953 erschienenen 9. Auflage. Das Buch ist antiquarisch nicht mehr
erhältlich.