Der dreiteilig angelegte Inhalt des Buches bewegt sich auf dem weiten Forschungsfeld der
altägyptischen Medizin: Teil I beleuchtet die Hintergründe des problematischen Phänomens
retrospektive Diagnose dem Versuch antike Krankheits- und Fallbeschreibungen mit einer
heutigen Diagnose zu identifizieren. Untersucht werden die Auswirkungen dieses Phänomens auf
ägyptologisches Arbeiten - konkret die Beurteilung textlicher ikonographischer und
paläopathologischer Befunde. Im Fokus steht die Textquellenarbeit mit einhergehenden
Übersetzungsproblemen anatomischer vor allem aber solcher ausgangssprachlicher Termini die
Krankheiten oder Krankheitssymptome bezeichnen. Im Mittelpunkt von Teil II dem Textkorpus
stehen spezielle Texte der Papyri Ebers und Smith zweier in die Anfangszeit des sogenannten
Neuen Reiches (ca. 1550 v. Chr.) datierender Handschriften recht unterschiedlichen Charakters:
Papyrus Ebers ist eine Sammelhandschrift diverser medizinischer Texte u. a. zu inneren Leiden.
Papyrus Smith thematisiert auf dem Recto vornehmlich Verletzungen. Untersuchungsgegenstand sind
die semiotischen Passagen jener Texte d. h. solche die Elemente tatsächlicher Beobachtung an
Einzelpatienten in Gestalt von Symptom- bzw. Zeichenschilderungen aufweisen. Teil III bietet
systematische Erkenntnisse und Klassifikationen des hinsichtlich der Verständlichkeit äußerst
variablen Spektrums an Semiotiken und Diagnosen.