Soll Medizin alles dürfen was sie kann? Diese Frage ist der zentrale Inhalt der heutigen
Bioethikdiskussion und weist darauf hin dass sich medizinische Forschung und Praxis in einer
komplexen wechselseitigen Beziehung zwischen Naturwissenschaft (was kann Medizin?)
juristischen Regelungen (was darf Medizin?) und ethischen Normen (was soll Medizin dürfen bzw.
nicht dürfen?) bewegt. Besonders Fragen am Beginn und am Ende des Lebens führen oft zu tiefen
ethischen Konflikten die bis heute nicht beigelegt sind: Weder ungeborene Kinder noch
Sterbende oder menschliche Leichname sind Subjekte einer dialogischen therapeutischen Beziehung
sondern sind Objekte komplexer Entscheidungsfindungen. Zu den damit verbundenen medizinischen
Handlungsmöglichkeiten äußern sich auch islamische RechtsgelehrtInnen seit beträchtlicher Zeit
und vertreten dabei zum Teil sehr kontroverse Positionen. In diesem Buch werden einflussreiche
Fatwas aus diesem Schrifttum dargestellt und analysiert.