Aufarbeitung eines lange verschwiegenen Themas Dieses Buch gibt einen umfassenden Einblick in
den Alltag eines typischen deutschen Kindererholungsheimes: des Adolfinenheims Borkum
(1921-1996). Über einen Zeitraum von 75 Jahren wurden Zehntausende Jungen und Mädchen aus
vielen Teilen Deutschlands zur Erholung oder zur Therapie auf die Nordseeinsel Borkum
geschickt. Ziel der Kur war es die Kinder »aufzupäppeln« weil sie in den Augen der
Erwachsenen - Ärzte Eltern oder Lehrer - zu blass zu dünn oder zu dick waren. Für viele
Kinder endete die Kur katastrophal: Statt der erhofften Erholung oder Genesung erlebten viele
von ihnen in den Kurheimen lieblose Behandlung Angst und gewaltsamen Zwang. So auch im
Adolfinenheim das viele Jahre von Bremer Diakonissen geleitet wurde. Jahrzehntelang herrschte
Stillschweigen über die millionenfache Verschickung von Kindern in deutsche Kurheime. Niemand
fragte was in den Heilstätten geschah. Und die Kinder trugen ihr Leid im Stillen. Was war
geschehen und wer war dafür verantwortlich? Das durchgehend farbig illustrierte Buch
beleuchtet am Beispiel des Adolfinenheims die nachhaltigen Auswirkungen der Kuren auf die
betroffenen Kinder bis in die Gegenwart und stößt damit eine dringend notwendige
Auseinandersetzung mit diesem vergessenen Kapitel deutscher Geschichte an.