Anlehnend an die Dreiteilung des Idealstaates in Nähr- Wächter- und Herrscherstand stellt
Platon für die verschiedenen Stände einzelne Erziehungskonzepte auf wobei der Erziehung des
Nährstandes des Bauern- und Handwerkerstandes kaum Beachtung geschenkt wird. Die Erziehung
der Wächter behandelt Platon im II. bis IV. Buch seines Dialoges und die der zum Herrscher
berufenen Philosophen im VI. und VII. Buch. Ihren Höhepunkt erreicht die Erziehung der
Philosophen im Höhlengleichnis in welchem ein bildhafter Entwurf der platonischen
Bildungstheorie konzipiert wird. Diese Bildungskonzeption im platonischen Höhlengleichnis ist
das zentrale Thema der vorliegenden Arbeit. Bevor das Höhlengleichnis als Gleichnis der
Bildung selbst beschrieben und aus teils pädagogischer teils philosophischer Betrachtungsweise
gedeutet werden soll wird zuvor das Umfeld desselben beschrieben. Hier stehen das Sonnen- und
Liniengleichnis im Mittelpunkt der Ausführungen da sich die Deutung des Höhlengleichnisses so
sagt Platon selbst dadurch ergibt dass man es mit dem Sonnen- und Liniengleichnis in
Verbindung bringt (vgl. Pol. 517b). Ziel dieser Arbeit ist besonders anhand der Beschreibung
des Höhlengleichnisses und der in ihm begründeten platonischen Bildungskonzeption Elemente zu
analysieren welche belegen auf welche Art und Weise sich die Erkenntnis im Bildungsprozess
vollzieht.