Über die durch Sammeln gewonnenen Bernsteinmengen an der sogenannten Bernsteinküste wird in
einigen Chroniken berichtet. So soll die jährliche Menge durch Aufsammeln an den Stränden 20
bis 30 Tonnen betragen haben. Nach heftigen Stürmen konnte die Menge des im Verlaufe eines
Tages angespülten Bernsteins auch 1.000 Kilogramm und mehr erreichen. Das einfache Sammeln von
Bernstein am Spülsaum der Küste war die am weitesten verbreitete und wohl ergiebigste Methode
zur Bernsteingewinnung. Aber auch andere Methoden führten zum Erfolg: Bernsteinfischen oder
Bernsteinschöpfen. Dabei stellte sich der Bernsteinfischer mit einem an einer langen Stange
befestigten Netz in die Brandung. Das Netz wurde in die auflaufende Welle gehalten. Dabei
füllte es sich mit Seetang und Sprockholz zwischen denen sich der aufgewirbelte Bernstein
verfangen hatte. Das Material wurde an den Strand geworfen und dort durchsucht. Diese Methode
wird noch heute an Ostseeküstenabschnitten in Russland Litauen Polen Deutschland und
Dänemark angewandt. Der auf diese Weise gewonnene Bernstein wird in älterer Literatur
gelegentlich als Zugbernstein oder Schöpfstein bezeichnet. (Wiki) Illustriert mit 24 S
W-Abbildungen. Nachdruck der Originalausgabe aus dem Jahre 1883.