Jakob Wassermann schuf mit dem hier vorliegenden historischen Roman wohl die bedeutendste
Rezeption des Capar-Hauser-Stoffes. Die mit großer Anteilnahme erzählte Geschichte des
unbekannten Kindes das am trägen und lieblosen Egoismus einer in Selbstgerechtigkeit
erstarrten Umwelt zugrunde geht wird dabei zu einer Parabel auf das Verhältnis zwischen
heimatlosem Individuum und einer nur an der Befriedigung ihres Sensationsbedürfnisses
orientierten bürgerlichen Gesellschaft. Nachdruck der sechsten Auflage aus dem Jahr 1908.