Vieles was für die Geschichtsschreibung wichtig ist geht verloren weil es nur auf
persönlicher Erinnerung beruht. Die Ereignisse von vier weiteren Kriegsjahren haben bei den
Teilnehmern des Marnefeldzuges die Erinnerung ohnedies stark verwischt. Es gilt wichtige
Erlebnisse baldigst festzulegen. Die Geschichtsschreibung des Weltkrieges leidet unter ganz
anderen Schwierigkeiten als die früherer Feldzüge. Quellen wie sie die Korrespondenz Moltkes
1866 und 1870 71 bieten haben wir für den Weltkrieg nicht zur Verfügung. Soviel wie im Kriege
zum Entsetzen der Truppe geschrieben wurde: gerade für die großen wichtigsten Entschlüsse wird
man in den Akten vielfach vergeblich nach erläuternden und begründenden Schriftstücken suchen.
Sie sind häufig auf Grund persönlicher Besprechungen zustande gekommen. [...] Die kontroverse
Diskussion um die Bedeutung der Marne-Schlacht für den Ausgang des ersten Weltkrieges und der
Wunsch seine persönlichen Erfahrungen und Erkenntnisse für die Geschichtsschreibung zu
bewahren ließen den General der Infanterie von Kuhl diesen Bericht verfassen. Er beinhaltet
eine tagesgenaue Beschreibung der militärischen Operationen vom Aufmarsch bis zum Rückzug der
deutschen Armeen die auf Erinnerungen Kriegsakten und Publikationen der Kriegsgegner beruht.
Der Autor setzt sich auch kritisch mit der Kriegsführung auseinander. Mit Karten und Skizzen.
Der Verlag der Wissenschaften verlegt historische Literatur bekannter und unbekannter
wissenschaftlicher Autoren. Dem interessierten Leser werden so teilweise längst nicht mehr
verlegte Werke wieder zugängig gemacht. Das vorliegende Buch ist ein unveränderter Nachdruck
der Originalausgabe von 1921.