Bekanntlich reden die Schriftsteller der Kaiserzeit (Horaz Plinius Plutarch Apulejus) von
einem Gebot Alexanders wonach nur Lysippos Apelles und Pyrgoteles sein Bildnis hätten
darstellen dürfen damit es vollkommen echt und würdig der Nachwelt überliefert würde ja
Apulejus möchte uns glauben machen dass jeder Versuch eines Anderen als sacrilegium gegolten
hätte: anekdotenhafte Übertreibungen der sehr natürlichen Tatsache dass Alexander nur die
vorzüglichsten Künstler sein Bildnis nach dem Leben aufnehmen ließ. Immerhin werden auch
Euphranor und Leochares unter den Alexanderdarstellern genannt von denen nicht anzunehmen
dass sie die Züge bloß von Lysipp entlehnt hätten. Auch arbeitete Lysippos so viel wir wissen
bloß in Erz und Alexander wird sich nicht prinzipiell ablehnend gegen Marmor verhalten haben.
[...] Der bedeutende Schweizer Archäologe legte das erste grundlegende Werk zu den bis dahin
bekannten Alexanderbildnissen meist Köpfen vor. Hinzu kommen figürliche Darstellungen und
solche im Relief und in der Glyptik. Bernoulli zeigt die literarischen und ikonographischen
Quellen auf untersucht das Material kritisch unterscheidet verschiedene Typen und scheidet
etliche Stücke aus. Außerdem wird die Beziehung zu literarischen überlieferten Alexanderstatuen
diskutiert. Der Verlag der Wissenschaften verlegt historische Literatur bekannter und
unbekannter wissenschaftlicher Autoren. Dem interessierten Leser werden so teilweise längst
nicht mehr verlegte Werke wieder zugängig gemacht. Das vorliegende Buch ist ein unveränderter
Nachdruck der Originalausgabe von 1905.