Es scheint wie in der schönen Literatur so auch in der gelehrten unbeabsichtigte Bücher zu
geben. Dieses wenigstens ist eins. Längst mit den Dokumenten bekannt die seinen Inhalt bilden
war ich doch bis vor kurzem noch keineswegs gesonnen sie zum Gegenstand einer besonderen
Veröffentlichung zu machen. Ich hatte es vielmehr für hinreichend gehalten sie in einer
Geschichte des Wiener Kongresses an der ich arbeite beiläufig zu verwerten und nur wenig
davon wörtlich wiederzugeben. Bei einer neuen Durchsicht aber mußte ich mich überzeugen daß es
sich dabei doch um zu viele Zeugnisse von historischem Wert handelt als daß sie nicht eine
gesonderte Mitteilung verdienten und da mir eine solche zugleich auch den Vorteil versprach
das erzählende Werk einigermaßen zu entlasten entschloß ich mich rasch dazu. [...] Der Autor
präsentiert aus den Geheimakten des Wiener Innenministeriums vom September 1814 bis Juni 1915
Rapporte an den Kaiser. Zuvor erläutert er im Einleitungsteil Entstehung und Entwicklung der
geheimen Staatspolizei und ihr Agieren auf dem Wiener Kongress gibt eine Charakterisierung des
Verhaltens der Hauptakteure von Zar Alexander bis Talleyrand und beschreibt die
gesellschaftlichen Zirkel. Die Rapporte werden durch persönliche Berichte von zahllosen
Zeitzeugen ergänzt. Der Verlag der Wissenschaften verlegt historische Literatur bekannter und
unbekannter wissenschaftlicher Autoren. Dem interessierten Leser werden so teilweise längst
nicht mehr verlegte Werke wieder zugängig gemacht. Das vorliegende Buch ist ein unveränderter
Nachdruck der historischen Originalausgabe von 1913.