Von der Tatsache aus dass ein wesentlicher Teil unseres Denkens den Zweck verfolgt zu Sätzen
zu gelangen welche gewiss und allgemeingültig sind und dass dieser Zweck durch die natürliche
Entwicklung des Denkens häufig verfehlt wird entsteht die Aufgabe sich über die Bedingungen zu
besinnen unter welchen jener Zweck erreicht werden kann und danach die Regeln zu bestimmen
durch deren Befolgung er erreicht wird. Wäre diese Aufgabe gelöst so würden wir im Besitze
einer Kunstlehre des Denkens sein welche Anleitung gäbe zu gewissen und allgemeingültigen
Sätzen zu gelangen. Diese Kunstlehre nennen wir Logik. Zu bestimmen was Denken überhaupt ist
wie es sich von den übrigen geistigen Tätigkeiten unterscheidet in welchen Beziehungen es zu
denselben steht und welche Arten es etwa hat ist zunächst Sache der Psychologie. Nun können
wir uns zwar auf keine allgemein anerkannte Psychologie beziehen es genügt aber für unsere
vorläufige Untersuchung schon die Erinnerung an den Sprachgebrauch. [...] Vorliegendes Werk ist
der erste Band zur Logik von Dr. Christoph Sigwart. Umfassend und interessant schildert er
hierin die Lehre vom Urteil vom Begriff und vom Schluss. Der Verlag der Wissenschaften verlegt
historische Literatur bekannter und unbekannter wissenschaftlicher Autoren. Dem interessierten
Leser werden so teilweise längst nicht mehr verlegte Werke wieder zugängig gemacht. Das
vorliegende Buch ist ein unveränderter Nachdruck der historischen Originalausgabe der dritten
Auflage von 1904.