Die Arzneiverordnungslehre wird griechisch als Pharmako-Katagraphologia und lateinisch als Ars
formulas medicas conscribendi oder als Ars formulandi bezeichnet. Sie ist uralt. Die
Arzneiverordnungslehre ist wie die praktische Toxikologie und wie die Pharmakotherapie ein
selbständiger Teil der Pharmakologie der in einer besonderen mit praktischen Übungen
verbundenen Vorlesung vorgetragen und in einem besonderen Buche abgehandelt werden muss falls
er nicht zu kurz kommen soll. An der Hand des nachstehenden Buches wie es bisher war hat der
Unterzeichnete selbst schon über tausend junge Mediziner im Rezeptieren zu Ärzten ausgebildet.
Mindestens die gleiche Anzahl sind an anderen Universitäten damit in das Rezeptschreiben
eingeführt worden. Dadurch dürfte die Brauchbarkeit desselben für Studierende wohl erwiesen
sein. Aber auch bei Ärzten die schon längst in der Praxis sind und vielleicht einen Teil
dessen was sie auf dem Gebiete der Verordnungslehre früher gelernt hatten wieder vergessen
haben oder die aus einer Zeit stammen wo die Verordnungslehre noch wenig ausgebildet war hat
das Buch in seinen bisherigen zwei Auflagen unerwartet günstige Aufnahme gefunden. Endlich darf
nicht unerwähnt bleiben dass auf Empfehlung der angesehensten pharmazeutischen Fachblätter hin
das Buch auch in viele Apotheken des Inlandes und Auslandes Eingang gefunden hat. Der Verlag
der Wissenschaften verlegt historische Literatur bekannter und unbekannter wissenschaftlicher
Autoren. Dem interessierten Leser werden so teilweise längst nicht mehr verlegte Werke wieder
zugängig gemacht. Diese Arzneiverordnungslehre für Studierende und Ärzte ist ein unveränderter
Nachdruck der Originalausgabe der dritten Auflage von 1900. Illustriert mit über 200
historischen Abbildungen und Tabellen.