Mehr als 100 Jahre sind verflossen seit die alte österreichische Armee in der Katastrophe von
Ulm ihre schwerste Niederlage und sagen wir es nur offen und ehrlich eine schmachvolle
Niederlage erlitten bat. Schmachvoll weil ein großer Teil der Armee ohne Kampf zu Grunde
gegangen ist. Alle Hauptpersonen dieses Trauerspieles der Armee sind schon längst vermodert
kein einziger Name dieser Hauptpersonen lebt noch fort keine einzige hat Nachkommen
hinterlassen deren Pietät verletzt werden könnte wenn die Geschichte über ihre Vorfahren
richtet. Was würde aber auch die gröbste Verletzung der Pietät bedeuten gegenüber der Pflicht
gegen die Armee und gegen den Staat? Gewiß wäre es leichter angenehmer und dankbarer einen
der vielen glücklichen und glorreichen Kriege der Armee zu schildern. Aber gerade der Pflicht
gegen die Armee entsprang der Gedanke die Geschichte ihres unglücklichsten Feldzuges zu
veröffentlichen denn man lernt am besten aus den eigenen Fehlern! Daher sind rückhaltlose
Offenheit und Ehrlichkeit gerade dort am Platze wo es gilt unglückliche Feldzüge oder
Ereignisse zu Nutz und Frommen der Nachwelt zu schildern. Der Verlag der Wissenschaften verlegt
historische Literatur bekannter und unbekannter wissenschaftlicher Autoren. Dem interessierten
Leser werden so teilweise längst nicht mehr verlegte Werke wieder zugängig gemacht. Dieses Buch
über die Schlacht Österreichs gegen Frankreich unter Napoleon im Jahr 1805 ist ein
unveränderter hochwertiger Nachdruck der Originalausgabe von 1912.