In dem vorliegenden Lehrbuch habe ich mir die Aufgabe gestellt die topographische Anatomie in
knapper Form unter Beigabe von zahlreichen Abbildungen zu bearbeiten. An vorzüglichen
Handbüchern fehlt es nicht doch verlangt der Studierende in der Regel eine kürzere Darstellung
und erst zum Arzt oder zum Operateur herangereift unternimmt er es die grösseren Werke oder
einzelne Kapitel derselben durchzuarbeiten. Der Studierende wünscht eine vollständige wenn
auch knappe Darstellung des Stoffes und daneben Abbildungen welche ihn in den Stand setzen
das Gelesene als Vorstellung zu verwerten. Von diesen Gedanken ausgehend habe ich das Lehrbuch
verfasst. Die Darstellung ist auf das Wesentlichste beschränkt worden. In einem Lehrbuch der
topographischen Anatomie soll noch mehr als in einem Handbuch die Frage nach dem Werte des
Geschilderten für die Praxis maßgebend sein. Ein Anatom darf sich selbstverständlich nicht ohne
weiteres ein Urteil über diesen Punkt anmassen aber bis zu einem gewissen Grade muss er sich
doch darüber Rechenschaft ablegen und wird bei seiner Schilderung eklektisch verfahren. Die zur
Erklärung notwendigen Tatsachen aus der deskriptiven Anatomie habe ich möglichst kurz erwähnt
unter Weglassung alles Unwesentlichen. Etwas ausführlicher als das bisher in Lehrbüchern
geschehen ist habe ich die Variabilität der Organe berücksichtigt. Der Verlag der
Wissenschaften verlegt historische Literatur bekannter und unbekannter wissenschaftlicher
Autoren. Dem interessierten Leser werden so teilweise längst nicht mehr verlegte Werke wieder
zugängig gemacht. Dieses Lehrbuch der topographischen Anatomie für Studierende und Ärzte ist
ein unveränderter Nachdruck der Originalausgabe der fünfzehnten Auflage von 1923. Illustriert
mit über 670 historischen schwarz-weiß Abbildungen.