Der Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit vollzieht sich so langsam und allmählich daß man
keine bestimmte Periode geschweige denn ein einzelnes Ereignis als Anfangs- oder Endtermin der
beiden Zeiten annehmen kann. Unter den Bestrebungen die aus den Ideen des Mittelalters
herauszuführen an das Altertum geistig und künstlerisch anzuknüpfen und doch schöpferisch und
selbsttätig sich zu erweisen suchen sind die aus Italien entstammenden dort und in
Deutschland zur lebendigsten Entfaltung gelangten am wichtigsten. Sie gehören dem 13. bis 16.
Jahrhundert an bilden den Inhalt einer bewegten Epoche die dem Mittelalter nicht zugerechnet
werden kann obwohl sie ihm zeitlich nahesteht und noch nicht als Bestandteil der Neuzeit
erfasst werden mag obwohl sie ihr inhaltlich verwandt ist. Aus diesem Grunde fasst man diese
Zwischenperiode als ein eigenartiges Ganzes zusammen gewährt ihr eine besondere Betrachtung
und bezeichnet sie mit selbständigem Namen dem der Renaissance d.h. der Wiedergeburt nämlich
des Altertums in Kunst Wissenschaft und Leben und dem des Humanismus der Menschheitsbildung
der vollkommenen Entfaltung der innerlichen und äußerlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten des
Menschen. Der Verlag der Wissenschaften verlegt historische Literatur bekannter und unbekannter
wissenschaftlicher Autoren. Dem interessierten Leser werden so teilweise längst nicht mehr
verlegte Werke wieder zugängig gemacht. Dieses Buch über die Renaissance und den Humanismus in
Italien und Deutschland ist ein unveränderter Nachdruck der Originalausgabe aus dem Jahr 1882.
Illustriert mit zahlreichen historischen Abbildungen.