Ein echter Sohn seines Volkes mit allen Fasern seines Wesens im heimatlichen Boden wurzelnd
ist Rembrandt doch weit über seine engeren Volksgenossen und über den Bezirk seiner heimischen
Kunst zu internationaler Bedeutung und Geltung emporgewachsen. Wie er schon bei Lebzeiten die
Künstler seines Landes durch seine alle Gebiete des malerisch Darstellbaren umspannende Kraft
überragt hat so ist die Bewunderung seiner Universalität noch gestiegen nachdem fast
zweiundeinhalb Jahrhunderte seit seinem Tode verflossen sind ohne daß ein Künstler von
gleicher Universalität von gleicher Tiefe und Ursprünglichkeit des Genius und von gleicher
Kraft des Temperaments erstanden ist und seitdem wir die Mittel gewonnen haben sein
gewaltiges Lebenswerk unendlich besser als seine Zeitgenossen es vermochten zu übersehen. Wie
niemand vor ihm oder nach ihm mit Ausnahme eines bald verschollenen Enkelsohnes den Namen
getragen hat den er unsterblich gemacht so ist er auch als Künstler nur er selbst und mit
keinem andern vergleichbar. Kaum einen zweiten Künstler gibt es der seinen Vorgängern und
Lehrmeistern so wenig verdankt hat wie er und wenn er wirklich einmal eine Anregung von einem
fremdländischen Künstler empfängt und sie in sein Skizzenbuch notiert so ist ihm das nur ein
Rohstoff den er nach seinem genialen Eigenwillen verarbeitet. Dieses Buch über die Gemälde des
großartigen Künstlers Rembrandt ist ein unveränderter hochwertiger Nachdruck der
Originalausgabe der dritten Auflage aus dem Jahr 1908. Illustriert mit über 640 historischen
Abbildungen. Der Verlag der Wissenschaften verlegt historische Literatur bekannter und
unbekannter wissenschaftlicher Autoren. Dem interessierten Leser werden so teilweise längst
nicht mehr verlegte Werke wieder zugängig gemacht.