Eliza 51 schreibt Briefe an Joan die Nachbarin die offenbar ihren Mann und ihre Kinder
verlassen hat und die sie eigentlich kaum kennt. Briefe mit besten Ratschlägen - voller
ungeschminkter Wahrheiten schlafwandlerisch sicher gesetzter Seitenhiebe und Exzentrik.
Antwort bekommt Eliza nie was ihre Schreibwut eher anstachelt. Als ihr Mann Henry plötzlich
auszieht geraten die Briefe zu immer wilderen fiebrigen Bekenntnissen einer zutiefst einsamen
in ihrem Leben gefangenen Frau der nicht unbedingt zu trauen ist. Mit »Gute Ratschläge«
beweist Gardam einmal mehr ihre erzählerische Meisterschaft und den scharfen Blick für die
grausame Scheinheiligkeit der postviktorianischen Gesellschaft in deren diskretem Schweigen
manches unschöne Geheimnis schlummert.